Wir haben die Qualität

27.07.21   

OTZ/ STADTRODA.  Die Favoriten in der Landesklasse sind für Peter Dauel jedoch andere Teams – und dennoch möchte er mit Grün-Weiß Stadtroda ein Wörtchen in der Staffel mitreden. Über die nötige Qualität verfüge sein Kader, zumal nun auch noch zwei neue Spieler dazugestoßen sind. Und dann wäre da noch ein 21-Jähriger, in den er große Hoffnungen setzt….

Peter Dauel blickte müde aus seiner Trainerkluft. Zumindest so ein wenig. Er habe gefühlt nur zwei Stunden geschlafen, sein Töchterlein sei krank, habe ihn die Nacht über auf Trab gehalten und auch er kränkle etwas herum, berichtete der 41-Jährige. Vor fünf Monaten wurde er zum ersten Mal Vater.

Dass es dann am Sonnabend auch noch recht schwül war, machte die Sache für den Trainer von Grün-Weiß Stadtroda nicht gerade besser. Und dennoch hatte Dauel nach dem Testspiel gegen die Eurotrink Kickers Gera aus der Kreisoberliga noch den Nerv, mit den treuen Anhängern der Rod’schen Möhre zu plaudern. Auf der Terrasse am Eingang des Roda-Stadions hatten es sich die Fans und auch die Spieler nach dem Abpfiff bequem gemacht, gönnten sich eine Roster und das eine oder andere Bier. Zufrieden blickte Dauel auf das Miteinander, der an diesem schwülen Tag allein auf der hölzernen Trainerbank im Roda-Stadion ausharrte, da sein Mitstreiter Tino Berbig verhindert war.

Zufrieden, im Großen und Ganzen, war der Trainer dann auch mit der Leistungs seines Teams: 5:1 siegte Stadtroda über die Gäste aus Gera. „Das war ein typischer Sommer-Kick“, resümiert Dauel. Man habe etwas gebracht, um das Spiel anzunehmen; die ersten 20 Minuten seien etwas durchwachsen dahergekommen, aber dann…

Nichtsdestotrotz, es gebe noch viel zu tun bis zum Auftakt am 14. August gegen die BSG Chemie Kahla, sagte Dauel, der dann das Gespräch auf den Schützen zum 5:1-Endstand lenkte: Henrik Schaaf. „Er hat nun schon drei Tore für uns erzielt“, sagte der Coach über den 20-jährigen Offensivakteur aus Hamburg, der nun in Jena BWL studiert.

Doch Schaaf ist nicht der einzige neue Akteur in den Reihen der Grün-Weißen. Zu ihm gesellt sich noch Benedict Stiebritz (21), der am Sonnabend den rechten Außenverteidiger gab. „Ihn wollte ich unbedingt haben. Er hat elf Jahre für Schott gespielt, hat eine sehr gute Ausbildung genossen, ist beidfüßig und super stabil“, schwärmte Dauel. Die Außenverteidiger-Positionen seien mehr oder weniger vakant in seinem Team, sagte der Trainer, der mit seinen Worten auf Sebastian Glaser und auch Dominik Hoffesommer verwies. Während Hoffesommer aus beruflichen Gründen nur noch punktuell für Stadtroda auflaufen wird, da er künftig bei der TSG 1899 Hoffenheim in Baden-Württemberg arbeitet, plagen Glaser immer noch Probleme mit seinem Fuß. „Daher ist es ein wahrer Vorteil, wenn wir einen Spieler wie Benedict haben, der aufgrund seiner Beidfüßigkeit auf der linken und auch auf der rechten Seite auflaufen kann.“

Mit den zwei Zugängen sei der Kader, der insgesamt 22 Spieler umfasst, für die kommende Spielzeit komplett. Große Hoffnungen setzt Dauel zudem in seine Nummer zehn: Fritz Pöckel. „Er hat heute zum ersten Mal die Kapitänsbinde getragen. Unser etatmäßiger Kapitän Florian Klinger war heute nicht dabei – und so habe ich mir Fritz geschnappt und ihm zu verstehen gegeben, dass es nunmehr an der Zeit für ihn sei, Verantwortung zu übernehmen.“

Und wie lautet nun das Ziel für die kommende Spielzeit?

„Wir wollen natürlich ein Wörtchen mitreden, doch wir wissen auch darum, dass es andere starke Mannschaften gibt. Ich sehe uns nicht als Top-Favorit.“ Mit seinem nächsten Atemzug verweist Dauel auf Neustadt, Saalfeld, Jena-Zwätzen oder Kahla – das seien die Favoriten der Staffel. „Man darf außerdem nicht vergessen, dass wir in der Hinrunde nur 13 Spiele haben. Da darf man sich keinen Ausrutscher erlauben. Es wäre also besser, wenn man gegen Zeulenroda, Niederpöllnitz oder Apolda keine Punkte liegenlässt.“

Doch Peter Dauel – und auch sein Kompagnon Tino Berbig – verfolgen noch ein weiteres Ziel: Sie wollen attraktiven und auch offensiven Fußball darbieten. „Wir haben die gleiche Idee von Fußball – und das ist sehr wichtig.“

Und dann wäre da noch eine Sache, die Peter Dauel unbedingt loswerden möchte: „Wir haben die Qualität. Wenn bei uns alle an Bord sind, muss man uns erst einmal schlagen!“