„Es ist eben eine langwierige Geschichte. Ich mache zweifelsohne Fortschritte, doch von einer sportlichen Belastung des Fußes bin ich noch meilenweit entfernt“, sagt der 30-Jährige, der seit der Saison 2016/17 für die Rod‘sche Möhre spielt. Er müsse seinen Fuß nun langsam an Belastungen wieder gewöhnen. Mehr als fünf Minuten Joggen am Stück sei fürs Erste das Höchste der Gefühle.
Während eines Trainings im Oktober 2019 vertrat sich Grohs, der beidfüßig ist, auf nassem Rasen bei einem Schuss seinen rechten Fuß. Die Halbserie absolvierte er dann noch, aber unter Schmerzen. „Zwei Monate habe ich mich noch gequält. Die letzten Partien kroch ich dann aber schon auf dem Zahnfleisch", erinnert sich Grohs.
Ein Arzt diagnostizierte bei ihm eine knöcherne Veränderung am Knöchel, einen sogenannten Langzeitbelastungsschaden. Die Veränderung wiederum wirkte sich schmerzhaft auf Sehnen und Weichteile am gesamten Fuß aus. Im September 2020 folgte schließlich die Operation, mehrmals wurde der Termin aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. „Die Veränderung wurde entfernt, ja regelrecht weggeflext. Dadurch hat sich aber auch die gesamte Statik im Knöchel verändert und alles musste neu justiert werden“, sagt Grohs.
Mehr Zeit für den Filius
Aufgrund seiner eigenen regenerativen Zwangspause hadere er auch nicht mit der Corona-Zwangspause im Fußball. Vor dem Hintergrund seiner eigenen Passivität sei das alles – mehr oder weniger – erträglich. „Ich wollte meinen Aufgaben als Kapitän noch nachkommen, war auch noch regelmäßig beim Training, doch wenn du nicht mehr auf dem Feld stehst, bist du auch nicht mehr so nah an der Mannschaft dran“, sagt Grohs.
Doch auch wenn bei ihm der Fußball derzeit nicht den größten Stellenwert genießt, verfolgt Karl Grohs ein Ziel: Er will wieder spielen – definitiv, natürlich für Grün-Weiß Stadtroda und natürlich auch als Kapitän.