OTZ-Spielbericht

15.07.19   

(OTZ- AUSZUG)

Und Stadtroda? Die Spieler aus der Landesklasse um das Trainergespann Richter/Dauel reisten zum Platzhirsch in Sachen Fußball im Saale-Holzland-Kreis nur mit einer Rumpfformation an. Auf exakt zehn Feldspieler konnte die „Rod‘sche Möhre“ zurückgreifen. Zentrale Protagonisten wie Kapitän Karl Grohs, Stürmer Simon Fuchs oder Abwehr-Malocher Pascal Wollnitzke waren nicht mit an Bord. Am Tag vor der Partie ging Steffen Richter zudem noch davon aus, dass er höchstpersönlich in das Geschehen mit eingreifen müsse. Doch am Ende konnte er mit seinem Trainer-Mitstreiter die Perspektive des Beobachters und Lenkers einnehmen. Und was er da so sah, gefiel ihm dann auch ganz gut, zumal es Steffen Richter auch einzuordnen wusste. „Wir hatten natürlich so unsere Probleme. Aber das ist ja auch nicht weiter verwunderlich, schließlich sind wir heute mit einer fast neuen Mannschaft aufgelaufen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und haben dann auch besser ins Spiel gefunden“, resümierte der Coach. Natürlich sei Eisenberg bereits um einiges weiter in puncto Training, führte Richter weiter aus. Sein Team habe sich indes am Dienstag erstmals wieder getroffen. „Doch wir brauchen jetzt solche Spiele gegen solche Gegner, damit wir fit werden und auch lernen können“, ergänzte der Trainer, den Paul Weise vor einem Einsatz bewahrte. Am Vormittag meldete sich der Spieler genesen wieder zurück.

Für Andreas Lelle und Martin Rennert war die Begegnung am Sonnabend indes von besonderer Natur, trafen sie bei ihrem Grün-Weiß-Debüt doch gleich auf ihren ehemaligen Verein. „Am Anfang war es schon etwas komisch, doch die Stadtrodaer haben mich gut aufgenommen, und auch mit meinen ehemaligen Mitspielern aus Eisenberg hat heute alles gepasst“, sagte Martin Rennert, der in der vorangegangenen Saison vom SV Schott Jena zur Eintracht wechselte. Die Partie als solches sei annehmbar gewesen, zumal es das erste Testspiel für Grün-Weiß war. „Für uns ging es darum, wieder über 90 Minuten belastbar zu werden. Da arbeiten wir gerade dran“, so Rennert, der noch vor zwei Jahren in der Oberliga spielte. Ob er es denn als Abstieg empfinde, nunmehr in der Landesklasse zu spielen? „Überhaupt nicht, es kommt ja auch immer auf die jeweilige Situation an. Ich bin jetzt mit meinem Studium fertig, habe jetzt meinen Master in Betriebswirtschaft in der Tasche und steige nun in das Berufsleben ein – und das genießt nun einmal Priorität“, erläuterte der 26-Jährige. In der Landesklasse sei der Aufwand – alles in allem – nicht so hoch wie in der Thüringenliga oder der Oberliga – gleich ob Training oder Anreisewege. Rennert fasste all diese Aspekte in einem gängigen Kalauer zusammen: „Fußball ist die schönste Nebensache der Welt“. Worüber er sich natürlich freut, ist der Umstand, dass er künftig mit seinem jüngeren Bruder Marian in einem Team spielen darf. Er in der Innenverteidigung, sein kleiner Bruder derweil im Sturm. „Das ist einfach nur geil“, sagte Martin Rennert. Bruder Marian war jedoch nicht in Eisenberg, hütete er doch krankheitsbedingt das Bett.

Das Tor für die Gäste erzielte Kapitän Florian Klinger in der 89. Minute mit einem Uwe-Seeler-Gedächtnis-Kopfball.

Ach ja, eine Handvoll der Grün-Weiß-Protagonisten war nicht zugegen, weil sie am Wochenende beim „Splash-Festival“ in Chemnitz waren, wo alle Zeichen auf Hip-Hop und Trap standen. In persona waren das Simon Fuchs – natürlich, Fritz Pöckel, Pascal Wollnitzke und Tom Stempler. Steffen Richter sprach dann auch mit einem Augenzwinkern von der vermeintlichen „Generation Hip-Hop“. „Ja, ich höre auch Hip-Hop, aber eher das alte Zeug“, sagte der 35-jährige Coach.

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